Layered Process Audits (LPA)

Definition, Inhalt und Herkunft

Definition: Layered Process Audits (LPA) sind eine systematische Methode zur Überprüfung und Sicherstellung der Prozesskonformität in der Fertigung. LPAs werden auf verschiedenen Ebenen eines Unternehmens durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Prozesse nach den festgelegten Standards ablaufen und kontinuierlich verbessert werden.

Inhalt und Herkunft:
Die LPA-Methode wurde ursprünglich in der Automobilindustrie entwickelt, um die Qualitätssicherung in komplexen Produktionsumgebungen zu verbessern. Sie basiert auf dem Prinzip, dass Audits nicht nur von Qualitätsmanagern, sondern auch von Führungskräften auf verschiedenen Ebenen regelmäßig durchgeführt werden. Dies schafft eine tiefergehende Verantwortlichkeit und trägt dazu bei, dass Qualitätsstandards konsistent eingehalten werden.

Ziele und Nutzen

Das Hauptziel von LPAs besteht darin, die Prozessqualität durch häufige und systematische Überprüfungen sicherzustellen und Abweichungen frühzeitig zu erkennen. Der Nutzen dieser Methode liegt in der Verbesserung der Produktqualität, der Reduzierung von Fehlern und der Schaffung eines stärkeren Bewusstseins für Prozessstandards bei allen Mitarbeitern. Zudem fördern LPAs eine kontinuierliche Verbesserung und tragen zur Schaffung einer Kultur der Qualität bei.

Anwendung und Vorgehen

Anwendung: Layered Process Audits finden in verschiedenen Branchen Anwendung, insbesondere in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt sowie in anderen stark regulierten Fertigungsbereichen. Unternehmen setzen LPAs ein, um sicherzustellen, dass alle Produktionsschritte konform sind und dass keine Qualitätsprobleme auftreten, die die Produktleistung beeinträchtigen könnten. Die Methode wird häufig in hochvolumigen Produktionsumgebungen verwendet, wo die Aufrechterhaltung eines hohen Qualitätsstandards von entscheidender Bedeutung ist.

Vorgehen: Das Vorgehen bei LPAs umfasst mehrere Schritte:

  1. Planung der Audits: Definition der Audit-Frequenz und Auswahl der Prozesse, die geprüft werden sollen.

  1. Durchführung der Audits: Regelmäßige Audits durch Führungskräfte auf verschiedenen Ebenen, bei denen spezifische Prozessschritte überprüft werden.

  1. Dokumentation der Ergebnisse: Systematische Erfassung und Analyse der Audit-Ergebnisse, um Abweichungen zu identifizieren.

  1. Korrekturmaßnahmen: Implementierung von Korrekturmaßnahmen bei identifizierten Abweichungen und Überwachung deren Wirksamkeit.

  1. Kontinuierliche Verbesserung: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Audit-Checklisten, um die Relevanz und Effektivität der Audits zu gewährleisten.

Anwendungsbeispiel

Ausgangslage

Die PrecisionParts GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das hochpräzise Maschinenteile für die Automobilindustrie herstellt. In den letzten Monaten stiegen die Kundenreklamationen aufgrund von Qualitätsproblemen bei bestimmten Bauteilen erheblich an. Die Probleme reichten von Maßabweichungen bis hin zu ungleichmäßigen Oberflächen, die zu Funktionseinschränkungen führten. Diese Abweichungen gefährdeten die Beziehungen zu Schlüsselkunden und bedrohten die zukünftigen Aufträge. Das Management entschied sich, die Layered Process Audits (LPA) Methode einzuführen, um die Ursachen für die Qualitätsprobleme systematisch zu identifizieren und zu beheben.

Vorgehen

Das Unternehmen setzte ein Team von Qualitätsmanagern und Führungskräften aus verschiedenen Abteilungen ein, um die LPA-Strategie zu entwickeln. Zunächst wurden die kritischen Prozesse in der Produktion identifiziert, die regelmäßig überprüft werden sollten. Es wurden detaillierte Audit-Checklisten erstellt, die auf die spezifischen Qualitätsanforderungen der Kunden abgestimmt waren.

Die LPAs wurden auf mehreren Ebenen durchgeführt: Schichtleiter führten tägliche Audits durch, Abteilungsleiter wöchentliche Audits und das Management monatliche Audits. Jede Audit-Ebene hatte spezifische Prüfpunkte, die dokumentiert wurden. Die Ergebnisse der Audits wurden in einem zentralen System erfasst, analysiert und mit den Produktionsteams besprochen, um sofortige Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.

Resultat

Durch die konsequente Anwendung der Layered Process Audits konnte die PrecisionParts GmbH innerhalb von drei Monaten eine signifikante Reduzierung der Qualitätsabweichungen um 50 % erzielen. Die systematische Identifikation und Beseitigung von Prozessschwächen führte zu einer höheren Prozessstabilität und zu einer deutlichen Reduktion der Fehlerquote. Die Kundenreklamationen gingen merklich zurück, und das Vertrauen der Kunden konnte wiederhergestellt werden. Darüber hinaus etablierte das Unternehmen eine starke Qualitätskultur, bei der alle Mitarbeiter aktiv zur Prozessverbesserung beitrugen.

Dieses Beispiel zeigt, wie die Layered Process Audits Methode erfolgreich in einem Produktionsunternehmen implementiert werden kann, um Qualitätsprobleme zu identifizieren und zu beheben, was zu signifikanten Verbesserungen in der Produktqualität und Kundenzufriedenheit führt.

Referenzen

  • AIAG; Layered Process Audits Handbook. 2010, Automotive Industry Action Group.

  • Ford, H., & Shook, J.; The Lean Manager: A Novel of Lean Transformation. 2009, Lean Enterprise Institute.

  • International Organization for Standardization (ISO); ISO 19011:2018. Guidelines for Auditing Management Systems. 2018, ISO.

  • ChatGPT: Quality Management Excellence

Diese Methode wurde aufbereitet von

Priska Wobmann

Qualitätsmanagerin

Priska Wobmann

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