Lean Manufacturing

Definition, Inhalt und Herkunft

Definition: Lean Manufacturing, auch bekannt als schlanke Produktion, ist ein systematischer Ansatz zur Minimierung von Verschwendung innerhalb eines Fertigungssystems, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen. Es umfasst Techniken und Methoden, die darauf abzielen, den Wertstrom zu verbessern und alles, was keinen Wert für den Kunden schafft, zu eliminieren.

Inhalt: Zu den Kernprinzipien von Lean Manufacturing gehören Wertflussanalyse, Just-In-Time-Produktion (JIT), kontinuierliche Verbesserung (Kaizen), 5S, standardisierte Arbeit und die Vermeidung von Überproduktion, Wartezeiten, unnötigem Transport, Überbearbeitung, Lagerbeständen, Bewegung und Fehlern.

Herkunft: Die Prinzipien des Lean Manufacturing wurden erstmals in den Toyota-Werken in Japan in den 1940er bis 1960er Jahren als Teil des Toyota-Produktionssystems (TPS) entwickelt. Ziel war es, ein hocheffizientes Produktionssystem zu schaffen, das auf die Nachfrage reagiert und dabei minimale Verschwendung erzeugt.

Ziele und Nutzen

Ziele:

  • Minimierung von Verschwendung in allen Formen, um die Effizienz zu maximieren.

  • Schaffung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, der den Wert für den Kunden erhöht.

  • Entwicklung eines flexiblen Produktionssystems, das schnell auf Marktnachfragen reagieren kann.

Nutzen:

  • Erhöhte Produktivität und Effizienz in der Produktion.

  • Reduzierung der Produktionskosten und Steigerung der Profitabilität.

  • Verbesserung der Produktqualität und Kundenzufriedenheit.

  • Kürzere Durchlaufzeiten und verbesserte Lieferfähigkeit.

Anwendung und Vorgehen

  1. Wertstromanalyse: Identifizierung und Analyse des gesamten Prozesses, von der Rohstoffbeschaffung bis zur Auslieferung an den Kunden, um alle Wertschöpfungs- und Nicht-Wertschöpfungsaktivitäten zu erkennen.

  1. Eliminierung von Verschwendung: Gezielte Eliminierung von Aktivitäten, die keinen Wert schaffen, durch verschiedene Lean-Tools und -Techniken.

  1. Implementierung von JIT: Sicherstellung, dass Materialien und Produkte nur produziert werden, wenn sie benötigt werden, um Überproduktion und Lagerkosten zu minimieren.

  1. Kontinuierliche Verbesserung (Kaizen): Förderung einer Kultur, in der Mitarbeiter kontinuierlich nach Wegen suchen, Prozesse zu verbessern und Verschwendung zu reduzieren.

  1. Standardisierung der Arbeit: Schaffung klarer, einfacher und wiederholbarer Arbeitsabläufe, um Effizienz und Qualität zu gewährleisten.

Anwendungsbeispiel

Ausgangslage

Problem/Situation: Ein mittelständischer Automobilzulieferer steht vor dem Problem hoher Lagerkosten und ineffizienter Produktionsprozesse, die zu langen Durchlaufzeiten und einer hohen Rate an Produktionsfehlern führen. Das führt zu Unzufriedenheit bei den Kunden aufgrund verspäteter Lieferungen und mangelhafter Produktqualität.

Vorgehen

  1. Wertstromanalyse: Das Unternehmen führte eine umfassende Wertstromanalyse seiner Fertigungslinien durch, um alle Schritte des Produktionsprozesses zu visualisieren und zu identifizieren, wo Verschwendung auftritt.

  1. Eliminierung von Verschwendung: Durch die Anwendung von Lean-Prinzipien und -Werkzeugen wie 5S (Sortieren, Setzen in Ordnung, Sauberkeit, Standardisieren, Selbstdisziplin) und Kaizen (kontinuierliche Verbesserung) wurden überflüssige Lagerbestände reduziert, unnötige Bewegungen der Mitarbeiter minimiert und Prozessabläufe optimiert.

  1. Implementierung von JIT: Die Just-In-Time-Produktion wurde eingeführt, um die Lagerhaltung auf ein Minimum zu reduzieren und die Produktion eng an den tatsächlichen Bedarf der Kunden anzupassen.

  1. Kontinuierliche Verbesserung: Es wurden regelmäßige Meetings mit den Mitarbeitern etabliert, um Ideen zur weiteren Verbesserung der Prozesse zu sammeln und umzusetzen.

  1. Standardisierung der Arbeit: Arbeitsanweisungen wurden überarbeitet und standardisiert, um eine gleichbleibend hohe Produktqualität sicherzustellen.

Resultat

Durch die Implementierung von Lean Manufacturing konnte das Unternehmen seine Durchlaufzeiten um 30% reduzieren und die Produktionsfehlerquote um 50% senken. Die Lagerkosten wurden durch effizientere Lagerhaltung und Just-In-Time-Produktion um 40% verringert. Diese Verbesserungen führten zu einer höheren Kundenzufriedenheit durch pünktliche Lieferungen und verbesserte Produktqualität. Zusätzlich berichteten die Mitarbeiter von einer gesteigerten Arbeitszufriedenheit, da durch die Reduzierung von Verschwendung und die Einführung klarer Arbeitsanweisungen die Arbeitsabläufe vereinfacht wurden.

Referenzen

  • Liker, J. K. (2004). The Toyota Way: 14 Management Principles from the World's Greatest Manufacturer. McGraw-Hill Education.

  • Womack, J. P., & Jones, D. T. (1996). Lean Thinking: Banish Waste and Create Wealth in Your Corporation. Simon & Schuster.

  • ChatGPT: Quality Management Excellence

Diese Methode wurde aufbereitet von

Priska Wobmann

Qualitätsmanagerin

Priska Wobmann

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